Kontrollsysteme im Fairen Handel
Der Faire Handel hat im Laufe der Jahre verschiedene verlässliche Kontrollsysteme entwickelt, um die eigene Glaubwürdigkeit abzusichern. Kontrollsysteme haben dabei mehrere Funktionen:
- die Einhaltung der gemeinsam vereinbarten Grundsätze und definierten Leistungen des Fairen Handels sicherstellen
- Schwachstellen, Fehlentwicklungen und "schwarze Schafe" entdecken
- den Fairen Handel weiterentwickeln
- Fair gehandelte Produkte kennzeichnen und damit unterscheidbar machen
- eine klare Kommunikation gegenüber Verbraucher*innen ermöglichen
Im Fairen Handel gibt es zwei Arten von Kontrollsystemen:
Alle anerkannten Kontrollsysteme im Fairen Handel folgen einem ähnlichen Wertekanon, der sich aus der gemeinsamen Definition des Fairen Handels ergibt. Diese „Prinzipien des Fairen Handels“ werden von jedem Kontrollsystem in ihren Fair-Handels-Standard übersetzt. Der Standard ist ein konkretes Regelwerk, das alle Kriterien, an die sich Produzent*innen und Einkäufer*innen halten müssen, genau definiert. Zu jedem Aspekt des Fairen Handels, beispielweise Zahlung eines fairen Preises, wird definiert, was konkret zur Einhaltung des Kriteriums getan werden muss, wie die Dokumentation auszusehen hat und was bei Nichteinhaltung einzelner Kriterien geschieht.
Auf Ebene der Standards unterscheiden sich also Monitoring und Zertifizierung nicht grundsätzlich voneinander. Während jedoch ein Zertifizierungs-System in der Regel einzelne Produkte mit Hilfe von Siegeln zertifiziert, überprüft ein Monitoring-System ein gesamtes Unternehmen auf die Einhaltung der Fair-Handels-Kriterien. Diese unterschiedliche Form von Kontrolle trägt den zwei Wegen im Fairen Handel Rechnung.
Stand: 2023
Quelle:
Zum Weiterlesen:
2020 Forum Fairer Handel: Monitoring und Zertifizierung im Fairen Handel 2020 Forum Fairer Handel: Kompass Kontrollsysteme im Fairen Handel 2019_International-Label-Guide_eng 2014 espresso Nr 1 Zeichen & Siegel