
Schoki fürs Klima? Kauf ich euch ab!
Kakaoanbau unter Druck
In den letzten Jahren haben Dürren, heftige Stürme und ein vermehrter Pilzbefall aufgrund extremer Feuchtigkeit große Teile der Kakaoernten zerstört– insbesondere in Westafrika, der weltweit wichtigsten Region für den Kakaoanbau. Côte d’Ivoire und Ghana, die zusammen über 60 % des globalen Kakaobedarfes decken, stehen vor enormen Herausforderungen, da die Erträge drastisch zurückgegangen sind. Für viele Kakaobäuerinnen und -bauern bedeutet dies einen massiven Einkommensverlust. Trotz steigender Weltmarktpreise profitieren sie durch die geringen Erntemengen nicht davon.
Die Zukunftsaussichten sind noch beunruhigender: Schätzungen zufolge könnten in den nächsten 30 Jahren weite Teile der Kakaoregionen aufgrund des Klimawandels unbewirtschaftbar werden. Dies stellt insbesondere kleine Familienbetriebe vor existenzielle Probleme, da sie weder über die finanziellen Mittel noch über die Ressourcen verfügen, um auf alternative Anbauverfahren oder andere Einkommensquellen umzusteigen. Ohne gezielte Unterstützung droht vielen dieser Betriebe das wirtschaftliche Aus.
Faire Preise machen den Unterschied
Ein fairer und gerechter Kakaoanbau erfordert Preise, die den Kakaobäuer*innen ein stabiles, verlässliches und vor allem existenzsicherndes Einkommen garantieren - unabhängig von Preisschwankungen auf dem Weltmarkt. Nur so können diese Produzent*innen in eine nachhaltige Zukunft investieren. Dafür sind langfristige und vertrauensvolle Partnerschaften zwischen Handelsunternehmen und lokalen Kakaokooperativen von zentraler Bedeutung.
Besonders engagiert zeigen sich die anerkannten Lieferanten der Weltläden, die in dieser Hinsicht als Vorreiter gelten. Sie verpflichten sich, den Bäuer*innen faire Preise zu zahlen, die weit über den üblichen Marktpreisen liegen und bieten zusätzlich Unterstützung bei der Umstellung auf nachhaltige und umweltfreundliche Anbaumethoden. Damit tragen diese Lieferanten nicht nur zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Kakaoproduzent*innen bei, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt und zur Förderung sozialer Gerechtigkeit.
Darüber hinaus ermöglichen faire Handelsbeziehungen den Kooperativen Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur. Das stärkt die gesamte Gemeinschaft und schafft Perspektiven für die nächste Generation. Solche nachhaltigen Ansätze zeigen, dass der Faire Handel nicht nur ein ethisches Ziel ist, sondern langfristig auch ökonomisch und ökologisch sinnvoll.

Die Weltläden beim Weltladentag 2025
Weltläden in ganz Deutschland machen am Weltladentag 2025 mit vielseitigen Aktionen darauf aufmerksam, dass Schokolade aus Fairem Handel einen Unterschied macht – für das Klima und Kakaobäuer*innen weltweit. Und sie fordern weitere Schokoladenhersteller dazu auf, Kakaobäuer*innen faire Preise zu zahlen.
Wenn auch ihr als Weltladen Teil der Kampagne werden wollt, findet ihr hier weitere Infos zu Materialien und Aktionsideen.
