Weltläden laden zum Mitmachen ein
Wer als Kund*in einen Weltladen betritt, ahnt oft nicht, wieviele verschiedene Aufgaben dort zu erledigen sind. Beratung von Kund*innen, Warenbestellung, Schaufensterdekoration, Durchführung von Bildungseinheiten, … Weltläden bieten viele Möglichkeiten für sinnvolles, bürgerschaftliches Engagement.
Vielfältige Möglichkeiten für Engagement
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Beim Ladendienst geht es darum, die Wünsche der Kund*innen zu erfüllen. Neben dem Verkauf von Produkten gehört die Beratung ebenso dazu wie die Entgegennahme von Bestellungen oder Reklamationen. Viele Weltläden bieten ihren Kund*innen auch Heiß- und/oder Kaltgetränke an, die zubereitet und serviert werden müssen. Und wenn mal nicht so viel los ist, können Regale aufgefüllt oder Lieferungen ausgepackt werden.
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Ob es ein Schaufenster zu Kaffee, zu saisonalen Themen oder zur Herausforderung des Klimawandels ist - bei der Gestaltung ist Kreativität gefragt. Denn es kommt darauf an, ein Schaufenster so zu gestalten, dass Passant*innen stehenbleiben und letztlich den Laden betreten.
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Weltladenarbeit findet auch außerhalb des Weltladens statt - zum Beispiel, wenn in der Schule eine Unterrichtseinheit zum Thema Kakao gehalten wird, ein Verkaufsstand bei einem Stadtfest zu organisieren ist oder im Rahmen der Fairen Woche eine Veranstaltung mit einem*r Vertreter*in der Handelspartner im Rathaus durchzuführen ist. Dafür braucht man organisatorisches Geschick und manchmal auch einen kühlen Kopf. Oft kooperieren Weltläden bei Veranstaltungen mit anderen Organisationen oder der Kommune, so dass viele neue Kontakte entstehen.
Ein Film sagt mehr als 1000 Worte. Sehen Sie selbst, wie vielfältig und kreativ die Bildungsarbeit in Weltläden ist! Welche Idee hast Du?
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Nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" ist die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Aufgabenbereich des Weltladens. Menschen, die eine gute Schreibe haben oder viel in den neuen Medien unterwegs sind, können so dazu beitragen, den Weltladen in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
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Weltläden fordern politische Veränderungen, damit die ungerechten Strukturen im Welthandel der Vergangenheit angehören. Mit ihren Kampagnen-Aktionen zum Weltladentag stellen sie in Frage, wie Dinge des täglichen Gebrauchs produziert und konsumiert werden. Dabei wollen sie möglichst vielen Bürger*innen und Politiker*innen alternative Handlungsoptionen aufzeigen und so einen Beitrag zu einem sozial-ökologischen Wandel der Gesellschaft leisten.
Junges Engagement im Weltladen
Weltläden bieten für Menschen unabhängig von ihrem Alter und ihrer Lebenssituation viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Auch junge Menschen können sich in Weltläden auf unterschiedliche Weise engagieren - zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums oder eines Freiwilligendienstes, als Beauftragte für Social Media, bei politischen Straßenaktionen oder in der Bildungsarbeit.
Studierende können ihr Engagement auf die vorlesungsfreie Zeit beschränken oder einen Ladendienst vor die Vorlesung legen, Auszubildende können an zeitlich begrenzten Projekten mitarbeiten oder die Weltläden von Zuhause unterstützen - vielleicht mit der Betreuung der Webseite. Zahlreiche Weltläden haben Schüler*innen dabei unterstützt, einen Schulweltladen oder eine Schüler*innengenossenschaft zum Fairen Handel auf den Weg zu bringen.
Weltläden gründen
Bundesweit gibt es über 900 Weltläden – das ist gut, aber damit ist das Potential an Weltläden noch lange nicht ausgeschöpft. Es gibt noch viele weitere Standorte, wo die Menschen keinen Weltladen in ihrer Nähe haben und an die ein Weltladen gut passen würde. Die WELTLADEN-BETREIBER eG hat sich zum Ziel gesetzt, professionelle Weltläden in guten Einkaufslagen zu eröffnen. Als Genossenschaft ist sie offen für Ihre Beteiligung.
Engagement nutzt Allen
Ein Engagement im Weltladen ist nicht nur sinnvoll. Die Engagierten selbst profitieren von ihrem Einsatz auf vielfältige Weise:
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1.
Spannende und aktuelle Themen
Weltläden sind am Puls der Zeit. Sie beschäftigen sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen wie Klimawandel, Migration und globaler Gerechtigkeit. Mit spannenden Veranstaltungen regen sie zum Nachdenken an und bieten mit ihrem Produktangebot konkrete Handlungsalternativen an.
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2.
Raum für eigene Talente
Die Arbeit im Weltladen ist vielfältig. Egal ob im direkten Kontakt mit Kund*innen, bei der Schaufensterdekoration, in der Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Unterrichtseinheit in der Schule - Weltläden bieten viele Möglichkeiten, eigene Talente einzubringen und neue Erfahrungen zu machen.
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3.
Anpacken & Gestalten
Weltläden reden nicht nur über Missstände, sondern sie zeichnen ein Bild von einer anderen, einer gerechteren Welt. Und sie arbeiten jeden Tag daran, diese Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Die Mitarbeit im Weltladen bietet die Chance, Verantwortung zu übernehmen und unsere Welt von morgen mitzugestalten.
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4.
Gemeinsame Sache machen mit interessanten Menschen
In Weltläden engagieren sich ganz unterschiedliche Menschen: Alte und junge, Frauen und Männer, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, kreative Köpfe, Zahlenversteher*innen und Anpacker*innen. Die Zusammenarbeit mit vielen interessanten Menschen erweitert den eigenen Horizont und setzt neue Impulse.
Ehrenamtlich - Hauptamtlich - Flexibel
Die meisten Menschen engagieren sich ehrenamtlich im Weltladen. Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist nach wie vor ungebrochen. Ein jahre- oder gar jahrzehntelanges Engagement wird allerdings mehr und mehr die Ausnahme. Stattdessen bringen sich Menschen heute eher punktuell oder projektbezogen ein. Immer mehr Weltläden richten hauptamtliche Stellen ein, die für eine gewisse Kontinuität sorgen und Strukturen schaffen, die ehrenamtliche Mitarbeit erleichtern.
Was den zeitlichen Aufwand angeht, gibt es viele verschiedene Optionen: Von einem regelmäßigen, wöchentlichen Ladendienst bis hin zu sporadischem Mitwirken bei Veranstaltungen ist alles denkbar.