Ein breites Bündnis für den Fairen Handel
Weltläden, Schulen, Supermärkte, Cafés, Kommunen und sogar Tankstellen – die Liste der Akteure, die den Fairen Handel in die Breite der Gesellschaft tragen, ist lang und vielfältig. Mit ihren jeweiligen Funktionen, Stärken und Netzwerken tragen sie zum hohen Bekanntheitsgrad des Fairen Handels und zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Die große Vielfalt der Initiativen bringt die Herausforderung mit sich, den Überblick über die zahlreichen Zeichen und Siegel zu bewahren, die mit dem Fairen Handel in Verbindung stehen.
Zu den wichtigsten Akteuren des Fairen Handels in Deutschland gehören:
Weltläden
Weltläden sind die Fachgeschäfte für Fairen Handel vor Ort, ca. 900 Mal in Deutschland. Sie bieten die breiteste Auswahl fair gehandelte Produkte, betreiben Informations- und Bildungsarbeit und beteiligen sich an politischen Kampagnen. Darüber hinaus sind sie wichtige Akteure der lokalen Vernetzung, z.B. von Nachhaltigkeitsinitiativen und Fairtrade-Town-Prozessen. Sie werden u.a. unterstützt durch bundesweit rund 15 Fair-Handels-Berater*innen.
Weltladen-Dachverband
Mehr als die Hälfte der Weltläden sind Mitglied im Weltladen-Dachverband. Er wurde 1975 gegründet und vertritt die Interessen seiner Mitglieder und unterstützt Weltläden u.a. mit Fortbildungen, Kampagnen- und Bildungsmaterialien.
Anerkannte Lieferanten
Die vom Weltladen-Dachverband anerkannten Lieferanten haben sich zu 100 % dem Fairen Handel verschrieben. Sie importieren die Waren von ihren Handelspartnern, verarbeiten und vertreiben sie – in erster Linie über Weltläden, teilweise aber auch über Bioläden und Supermärkte, Online-Shops und Großverbraucher wie Firmenkantinen und Mensen.
Rund 40 kleine und mittlere Importeure haben sich im FAIR BAND zusammengeschlossen. Um ihre Produkte in den Weltläden, die Mitglied im Weltladen-Dachverband sind, verkaufen zu können, müssen sie sich in den Lieferantenkatalog aufnehmen lassen. Neben dem Warenhandel tragen viele dieser Unternehmen mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und der Beteiligung an politischen Kampagnen zur Stärkung des Fairen Handels bei.
Fair-Handels-Netzwerke
Viele Fair-Handels-Unternehmen sind Mitglied in bundesweiten und/oder internationalen Netzwerken. So bündelt das bundesweite Forum Fairer Handel die Kräfte seiner Mitglieder und veranstaltet gemeinsame Aktionen wie z.B. die Faire Woche. Die World Fair Trade Organization ist ein weltweites Netzwerk von Fair-Handels-Akteuren – sie überprüft u.a. die Einhaltung der Kriterien durch Fair-Handels-Unternehmen.
Zertifizierungsorganisationen
Zertifizierungsorganisationen wie Naturland oder Fairtrade ermöglichen die Kennzeichnung der fair gehandelten Produkte, so dass sie als solche erkannt werden können. Darüber hinaus tragen sie mit Informationskampagnen und anderen Formen der Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung der Bekanntheit des Fairen Handels bei.
Weitere Akteure
Für die Eine-Welt-Landesnetzwerke stellt der Faire Handel einen ihrer Arbeitsschwerpunkte dar. Zahlreiche Einrichtungen der Verbraucherberatung informieren über den Fairen Handel und in Schulen steht er ebenfalls auf dem Lehrplan. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt berät Kommunen u.a., wie sie im Rahmen ihrer Beschaffung fair gehandelte Produkte einsetzen können. Darüber hinaus richtet sie alle zwei Jahre den Wettbewerb zur Hauptstadt des Fairen Handels aus.
Die konfessionellen Kirchen sind seit seinen Anfängen eng mit dem Fairen Handel verbunden. Die Jugendverbände Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend und Bund der deutschen katholischen Jugend haben mit dem Aktion Dritte Welt Handel e.V. zu Beginn der 1970er Jahre die erste Organisation des Fairen Handels in Deutschland gegründet.
Die kirchlichen Hilfswerke Evangelischer Entwicklungsdienst/Brot für die Welt sowie MISEREOR fördern den Fairen Handel seit vielen Jahren und gehören – neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – zu seinen wichtigsten Geldgebern.
Darüber hinaus kooperieren die Akteure des Fairen Handels mit zahlreichen Organisationen im Rahmen ihrer politischen Lobbyarbeit. Neben den kirchlichen Hilfswerken und den Eine-Welt-Landesnetzwerken gehören dazu u.a. Oxfam, das Inkota-Netzwerk sowie Germanwatch.
Weitere Akteure, die für eine breite Verfügbarkeit der fair gehandelten Waren sorgen, sind Bioläden, Supermärkte, Bäckereien und Tankstellen. Auch mehr als 20.000 Cafés, Restaurants und Hotels haben fair gehandelte Produkte in ihrem Angebot sowie Großverbraucher wie Betriebskantinen.
Der Faire Handel in Deutschland: Eine Übersicht
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