
Grußwort von Dr. Gerd Müller
Ursache vieler Konflikte, Krisen und fehlender Entwicklungschancen weltweit ist die ungleiche Verteilung von Besitz und Ressourcen. Diese Situation werden wir nicht von heute auf morgen komplett ändern können. Aber: Jede und jeder von uns kann in seinem täglichen Leben Verantwortung übernehmen. Der Faire Handel ist für mich ein überzeugendes Beispiel dafür, wie ein solches Engagement im Alltag aussehen kann. Deshalb freut es mich besonders, dass immer mehr Verbraucher*innen hinterfragen, unter welchen Bedingungen Produkte produziert werden.
Die Zeitschrift „WELTLADEN – FAIR EINKAUFEN“ hilft dabei, Menschen für die Idee des Fairen Handels zu begeistern: durch Hintergrundberichte und konkrete Informationen zu fairen Produkten und Produktionsbedingungen.
Zu den Grundsätzen des Fairen Handels zählen Transparenz, langfristige Handelsbeziehungen und faire Preise für die Produzent*innen. Fairer Handel basiert darauf, dass die Handelspartner einander mit Respekt begegnen und die Rechte von Mensch und Umwelt achten. Diese Prinzipien sollten grundlegend für unser Handeln sein, um den freien Welthandel zu einem fairen Welthandel zu machen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) arbeitet kontinuierlich daran, Nachhaltigkeitsprinzipien bei Produktion und Konsum weltweit zu verankern. So wollen wir mit dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ gemeinsam mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit entlang der gesamten Textilproduktionskette – vom Baumwollfeld bis zum Bügel – kontinuierlich verbessern. Wir alle können als informierte Verbraucher*innen die bewusste Entscheidung treffen, für gute Produkte faire Preise zu bezahlen. Die Plattform www.siegelklarheit.de zeigt Ihnen als Verbraucher*innen, mit Hilfe welcher Siegel Sie nachhaltig einkaufen können – zunächst im Textilbereich, demnächst auch in anderen Produktkategorien.
Weltläden sind seit über 40 Jahren aktiv. Allein in Deutschland finden sich mittlerweile mehr als 800 Weltläden. Es sind Fachgeschäfte des Fairen Handels. Mit Ihrer Unterstützung, z.B. bei der aktuellen Kampagne des Weltladen-Dachverband e.V. „Mensch. Macht. Handel. Fair.“, setzen Sie sich für einen weltweit verbindlichen Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten ein. Damit fördern auch Sie Transparenz in internationalen Lieferketten. Das BMZ begrüßt und fördert die Kampagne ausdrücklich.
Ohne größtenteils ehrenamtliches Engagement sowohl im Weltladen als auch in mehreren Tausend Fair-Handels-Gruppen in Schulen, Kirchen und Kommunen wäre die Fair-Handels-Bewegung nicht zur größten entwicklungspolitischen Bewegung in Deutschland geworden. Auch Sie können ein Teil dieser Bewegung sein.
Machen auch Sie mit und übernehmen Sie Verantwortung!
Ihr Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
ZUR PERSON
Dr. Gerd Müller wurde am 25. August 1955 in Krumbach/Schwaben geboren. Er war von 1989 - 1994 Mitglied des EU-Parlaments und ist seit 1994 Mitglied des Bundestages. 2005 - 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Seit dem 17. Dezember 2013 ist er Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.