
Zu Besuch bei IŞIK Tarim – Fair gehandelte Feigen aus der Türkei
Trotz boomender Wirtschaft in den städtischen Zentren steht die Türkei weiterhin auf der so genannten „DAC-Liste“ der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), die die Empfänger öffentlicher Entwicklungsleistungen aufführt.
Vor allem in den ländlichen Gebieten erwirtschaften die Menschen mit ihren arbeitsintensiven landwirtschaftlichen Produkten nur ein karges Einkommen. Durch die damit verbundene Landflucht sind viele bäuerliche Strukturen und Traditionen existenziell bedroht. Gerade in politisch schwierigen Zeiten kann der Faire Handel der Weltläden türkischen Produzent*innen und ihren Familien neue Perspektiven erschließen.
Anna Hirt vom Weltladen-Dachverband und Martin Lang von der dwp eG Fairhandelsgenossenschaft besuchten im Juli 2017 den türkischen Fair-Handels-Partner IŞIK Tarim. Sie begegneten überzeugten Bio-Kleinbäuer*innen, sprachen mit Arbeiter*innen, tauschten sich mit Verantwortlichen von ISIK Tarim aus und begleiteten zwei Naturland Fair-Inspektoren bei deren Arbeit. Sie waren u.a. in den beiden Feigendörfern Isiklar und Bekirler in der Region Nazili, woher auch die Fotos stammen.
IŞIK Tarim – Bio-Pionier der Türkei
1974 von Mehmet Ali Isik gegründet, war das Unternehmen ISIK Tarim zu Beginn der 90er Jahre der erste Anbieter von biologisch angebauten Trockenfrüchten und Nüssen in der Türkei. Heute schätzen über 3.000 Landwirt*innen und ihre Familien die vielfältigen ökologischen Beratungs-Leistungen und festen Abnahmeverträge von ISIK Tarim. Selbst junge Familien wagen den Schritt, sich ihre Existenzgrundlage im fairen Bio-Anbau aufzubauen. In zwei eigenen Verarbeitungsanlagen mit etwa 1.000 Beschäftigten werden die Produkte professionell weiterverarbeitet, um auf den türkischen, europäischen und internationalen Markt zu gelangen.