Regelmäßige Umsatzkontrolle
Die regelmäßige Umsatzkontrolle gehört in den meisten Weltläden zum Standard. Sie kann unterschiedliche Formen annehmen, von denen aber nicht alle gleichermaßen gut geeignet sind.
Vergleich Monat – Vorjahresmonat
Am häufigsten wird der eben abgelaufene Monat mit dem gleichen Vorjahresmonat verglichen. Die typische Aussage lautet: "Wir haben im letzten Monat 4 % mehr umgesetzt hat als im letzten Jahr (im gleichen Monat)". Der einfache Vergleich von Monatszahlen hat jedoch nur eine sehr begrenzte Aussagekraft und kann höchstens einer groben Orientierung dienen, da z.B. der Juni in jedem Jahr andere Rahmenbedingungen hat. Umsatz ist eine direkte Funktion der Öffnungszeiten/Öffnungstage eines Ladens (wenn auch nicht unbedingt direkt linear im Sinne von je mehr Öffnungszeiten, umso mehr Umsatz), aber ein geschlossener Laden kann sicherlich keine Umsätze machen. Es stellt sich also die Frage nach den Öffnungszeiten der beiden zu vergleichenden Monate. Bei einem regelmäßig geöffneten Laden gibt es je nach Lage von Sonn- und Feiertagen zwischen 24 und 27 Öffnungstage pro Monat. Bei 25 Verkaufstagen macht ein Tag mehr oder weniger 4 % aus. Sollte im obigen Beispiel also der Vorjahresmonat einen Verkaufstag weniger gehabt haben, so könnten die 4 % Zuwachs damit zu erklären sein; sollte der analysierte Monat hingegen einen Verkaufstag weniger gehabt haben als im Vorjahr, so müssten die 4 % mehr eigentlich als rund 8 % mehr interpretiert werden.
Der Quartalsvergleich
Dazu werden die Umsätze des eben abgelaufenen Quartals (also von Januar-März, April-Juni, Juli-September, Oktober-Dezember) mit der gleichen Periode des Vorjahres verglichen. Diese Methode minimiert zwar einerseits die oben aufgezeigten Mängel - die Differenzen in puncto Verkaufstagen gleichen sich tendenziell aus -, andererseits liefert sie nur vier Mal im Jahr die entsprechenden Informationen, und ist damit für schnelle und kurzfristige Reaktionen nicht brauchbar. Dennoch gehört der Quartalsvergleich zu den am häufigsten gebrauchten Instrumenten in diesem Zusammenhang.
Der kumulierte Vergleich
Hierbei wird das gesamte bisher abgelaufene Jahr mit der entsprechenden Periode des Vorjahres verglichen. Mit Fortschreiten des Jahres umfasst dann der Vergleich immer mehr Monate: Ende Januar wird also der Januar mit dem Januar des Vorjahres verglichen (ein Monat), Ende Mai hingegen werden schon die ersten fünf Monate des Jahres mit den ersten fünf Monaten des Vorjahres verglichen, Ende Oktober handelt es sich dann schon um einen Vergleich von zwei 10-Monatsperioden.
Die kurzfristige Erfolgsrechnung baut auf solchen kumulierten Zahlen auf.
Die rollierende 12-Monatsperiode
Ein anderes, allerdings selten verwendetes Instrument ist der rollierende Jahresvergleich. Dabei werden die jeweils letzten 12 verfügbaren Monate (also z.B. September 2009 bis August 2010) mit den unmittelbar vorangegangenen 12 Monaten verglichen (in diesem Fall also mit September 2008 bis August 2009). Dieses Maß hat zwar den Vorteil, dass alle Informationen der jeweils letzten 24 Monate hineinfließen, in der Handhabung ist es aber etwas komplizierter, weil sich die zu berücksichtigenden Daten in der Regel auf drei Geschäftsjahre beziehen.
Quelle
DEAB – Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (2010): QualiFair Aufbaukurs Weltladen. Qualifikation für Fach- und Führungskräfte im Fairen Handel. Modul “BWL im Weltladen” (Jean-Marie Krier).