Bildungsarbeit der Weltläden
Weltläden sind außerschulische Orte, an denen Bildungsarbeit mit Jung und Alt stattfindet. Doch welche Bildungsarbeit bieten Weltläden an? Machen sie entwicklungspolitische Bildungsarbeit, Globales Lernen oder Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE)? Eine kurze Einordnung gibt Aufschluss über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Entwicklungspolitische Bildungsarbeit
Die Bildungsarbeit der Weltläden ist immer auch entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Im Mittelpunkt der Bildungsangebote stehen die Globalisierung und deren Auswirkungen auf die Menschen im Globalen Süden und Norden. Lokale Phänomene, wie das Bienensterben oder die Mülltrennung beispielsweise, sind kein Bestandteil von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit. Weltäden beleuchten den Fairen Handel mit seinen vielfältigen Facetten. Sie erarbeiten einzelne Bildungsbausteine rund um globale Themen, darunter Kakao und Kaffee oder die Textile Kette. Die entwicklungspolitische Bildungsarbeit der Weltläden stellt immer die Menschen im Produktionsprozess in den Mittelpunkt. Somit liegt der Fokus auf der sozialen Dimension globaler Phänomene.
Globales Lernen
Globales Lernen ist ein Bildungskonzept. Es versteht sich als pädagogische Antwort auf die Anforderungen, denen Menschen sich durch die Globalisierung aller Lebensprozesse stellen müssen. Entstanden ist das Globale Lernen Anfang der neunziger Jahre als Fortentwicklung der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Globales Lernen umfasst entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Die Methoden des Globalen Lernens zielen auf einen ganzheitlichen Zugang zu weltweiten Zusammenhängen. Sie ermöglichen Lernen mit allen Sinnen durch entsprechende Bilder, Geschichten, Gegenstände, und gemeinsames Tun. Somit ist die entwickungspolitische Bildungsarbeit der Weltläden ein Teil des Globalen Lernens.
Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BnE)
Parallel zum Globalem Lernen hat die internationale Staatengemeinschaft an einem Konzept namens "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE)" gearbeitet. Ausgangspunkt für die internationale Anerkennung des Modells der nachhaltigen Entwicklung war die Rio-Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung 1992. Sie nimmt Entwicklungs- und Umweltaspekte sowie soziale und ökonomische Dimensionen mit in den Blick. Die Bildungsangebote, die unter dem Namen Bildung für Nachghaltige Entwicklung (BnE) laufen, fokussieren meistens umweltbezogene Themen. So sind Bildungsangebote zum Thema Wasser oder Bienensterben beliebte Themen der BnE.
Stand: Dezember 2020
Quelle
Weltladen-Dachverband (2018): Warum wissen meine Eltern das eigentlich nicht\?