Rabatt
Rabatte für Kund*innen sollten im Weltladen nur sparsam eingesetzt werden, da ein niedriger Preis nicht das zentrale Verkaufsargument des Fairen Handels ist.
Rabatte von Lieferanten
Lieferanten gewähren z.T. höhere Rabatte bei der Abnahme größerer Mengen eines Produktes. Für einen Weltladen gilt es aber vor der Bestellung eines Produktes in größeren Mengen abzuwägen, ob die Steigerung des Rohertags bei der Lieferung nicht eventuell durch Handhabungs- und/oder Lagerkosten, Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) etc. verringert wird.
Rabatte für Stammkund*innen
Um Kund*innen als Stammkund*innen zu gewinnen oder zu halten, kann die Gewährung eines Rabattes ein geeignetes Mittel sein. Diese Rabattform kann auch gut für das eigene Marketing eingesetzt werden. Wenn ein Stammkund*innenrabatt mit der Gewinnung der Kund*innenadresse verbunden wird, wird die Voraussetzung für eine der erfolgreichsten Werbeformen geschaffen: das Direktmarketing. Dabei werden die Kund*innen 2-3 Mal im Jahr personalisiert angeschrieben und zu Veranstaltungen über den Fairen Handel, zum Jahresfest oder zur Einführung neuer Sortimentsschwerpunkte eingeladen. Eine einfachere Form der Kund*innenbindung kann durch "Rabattkarten" erreicht werden, auf denen z.B. für jeweils 10 € Umsatz ein Stempel gesetzt wird. Bei 15 Stempeln gilt die Karte dann als 5 €-Gutschein für den nächsten Einkauf. Wenn Kund*innen ganze Verpackungseinheiten eines Produktes abnehmen/bestellen, kann u.U. ebenfalls ein kleiner Rabatt gewährt werden.
Rabatte für Kommissionspartner
Bei der Gewährung von Rabatten für Kommissionspartner gilt es abzuwägen zwischen der Öffentlichkeitsarbeit für den Fairen Handel, der Umsatzsteigerung für den eigenen Weltladen, dem Arbeitsaufwand dafür und dem Geschäftsrisiko, das durch das mehrfache Bewegen und Präsentieren der Ware steigt. Dieses Geschäftsrisiko sollte nur in Ausnahmefällen vollständig durch den Weltladen getragen werden. Vielmehr sollten die Kommissionspartner selber zu wirtschaftlichem Handeln angeregt werden. Ein gewährter Rabatt versetzt Kommissionspartner in die Lage, entstandene Verluste durch Transportschäden etc. auszugleichen. Je höher der Rabatt für Kommissionsgruppen, desto geringer wird jedoch der Rohertrag für den eigenen Weltladen. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass Lebensmittel (speziell Kaffee) allgemein niedrigere Roherträge erzielen als Handwerksprodukte.
Quelle
Weltladen-Dachverband (2015): Grundkurs Weltladen. Modul 6 “Der Weltladen als Unternehmen”.